Judith Denz

Judith Denz
Judith Denz

 

 

Alles verändert sich

mit dem,

der neben mir ist

oder

neben mir fehlt.

(Sylke-Maria Pohl)

 

 

 

 

Mein Name ist Judith Denz, ich bin 48 Jahre alt, verheiratet mit Christof, Mutter von 3 Söhnen und Fachärztin für Anästhesie an einem Kölner Krankenhaus.

2012 mussten wir unseren mittleren Sohn Henrik im Alter von 4 ½ Jahren verabschieden. Nach nur dreimonatiger Erkrankung starb er an den Nebenwirkungen der Chemotherapie, die er aufgrund seiner Leukämie bekam. Und plötzlich schien unsere Welt stehenzubleiben…

Mein Mann und ich hatten damals das große Glück, bereits wenige Wochen nach Henriks Tod einen Platz bei den Verwaisten Eltern Köln zu bekommen. Die monatlichen Treffen mit anderen betroffenen Menschen und der Austausch untereinander waren wie ein Stabilisierungsanker in dieser schweren Zeit. Mut gemacht hat mir insbesondere, an unseren beiden Gruppenleiterinnen, die selbst verwaiste Mütter sind, zu erleben, dass man den Tod eines Kindes nicht nur überleben, sondern auch wieder von Herzen lachen und Glück empfinden kann!

Nachdem ich zunächst einige Zeit gebraucht habe, um meine eigene Trauer zu bearbeiten, habe ich im Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst ein ehrenamtliches Engagement begonnen. Dort habe ich festgestellt, dass mir meine eigene Erfahrung einen authentischen und hilfreichen Umgang mit Menschen in Krisensituationen eröffnet. Von 2017 – 2020 habe ich eine Weiterbildung zur systemischen Familientherapeutin absolviert. Immer wieder bin ich in diesem Zusammenhang auch mit dem Thema Tod und Trauer konfrontiert. Als dann von Claudia Coppari die Frage kam, ob ich mir vorstellen könnte, gemeinsam mit ihr eine Elterngruppe zu leiten, schien das ein nur logischer Schritt. Gerne möchte ich das, was ich selbst vor 8 Jahren als großes Geschenk erlebt habe, weitergeben, Mut machen, Hoffnung schenken!

 

Ja, Henrik fehlt! Und gleichwohl bereichert und beeinflusst er auch heute unser Leben! Sein Tod hat uns zur Veränderung herausgefordert, aber heute, nach 8 Jahren, kann ich sagen: wir haben überlebt, können von Herzen lachen und Glück empfinden! Und das, weil Henrik fest in unseren Herzen verankert ist!

 

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